Cottus gobio Linnaeus, 1758
Natura 2000: Anhang II
Karte: Von der Art besiedelte Messtischblattquadranten Gesamtdatenbestand LAU, Zeitraum 2001-2023, vgl. Detailkarte
Kenntnisstand zur Verbreitung in Sachsen-Anhalt
Die Westgroppe kommt bis auf wenige Bereiche im gesamten Europa vor. Die deutschen Vorkommen erstrecken sich über das gesamte Bundesgebiet. Die Westgroppe kommt in Sachsen-Anhalt als charakteristische Fischart der Mittelgebirgsregion fast ausschließlich im Harz (D37–Harz) vor. Die Mehrzahl der Nachweise stammt dabei aus dem Mittel- und Unterharz. Aktuelle Nachweise liegen aus folgenden Flussgebieten vor: Bode mit Kalter Bode (Wormke, Steinbach), Warme Bode (einschließlich Allerbach, Spielbach, Bremke), Rappbode (mit Dammbach) und Luppbode; Wipper mit Schmaler Wipper, Alter Wipper und Brumbach; Selke mit Rödelbach, Uhlenbach und Krebsbach; Thyra mit Krummschlachtbach; Leine mit Nasse; Zillierbach und Behre einschließlich Tiefenbach. Außerhalb des Harzes liegen zurzeit nur noch für drei Bachsysteme aktuelle Nachweise vor: in der Ecker und Stimmecke (D33–Nördliches Harzvorland) sowie im Gutschbach (Unstrut-Triasland, D18–Thüringer Becken mit Randplatten). Ein ehemaliges Vorkommen im Zeitzer Hügelland (Aga, Gänsebach, Gutenbornbach) ist wohl erloschen (ZUPPKE & HAHN 2001, KAMMERAD et al. 2012).
Erfassung der Verbreitung
Erfassungsmethodik des Stichprobenmonitorings
Grundlagen für die Vorgehensweise sind das Bewertungsschema (BWS) für das bundesweite FFH-Monitoring (BFN & BLAK 2017, vgl. SACHTELEBEN & BEHRENS 2010 sowie SCHNITTER et al. 2006) sowie das landesweite Konzept für das Tierartenmonitoring (RANA 2010).
Bezugsraum
Nach Möglichkeit sollen Probestellen der WRRL herangezogen werden, solange das Habitat der Art repräsentativ in der WRRL-Probestelle liegt. Abweichend können andere Probestellen innerhalb eines nach WRRL betrachteten Wasserkörpers oder Einzugsgebietes nach artspezifischen Gesichtspunkten gewählt werden.
Erfassungsturnus
Im Rahmen des Stichprobenmonitorings sollen die Bestandsüberprüfungen zwei Mal in der Berichtsperiode, die Erfassung von Habitat- und Beeinträchtigungsparametern einmal in der Berichtsperiode erfolgen.
Methode Population
Die Erfassungsmethodik richtet sich nach FFS (2005). Befischungen erfolgen vorzugsweise von Mai bis Mitte Oktober bei einmaliger Begehung pro Untersuchungsjahr.
Methode Habitatqualität
Die Charakterisierung der besiedelten Gewässer erfolgt anhand struktureller, morphologischer, physikalischer und chemischer Merkmale (BFN & BLAK 2017).
Methodik der Bewertung des Erhaltungszustandes
Tab. 1: Bewertung des Erhaltungszustandes von Populationen der Westgroppe (Cottus gobio) in Sachsen-Anhalt
Regionalisierte Schwellenwerte werden am Ende der Berichtsperiode erarbeitet.
2) Orientierung zur Bewertung bietet (hier Tiefland):
A: keine, Durchgängigkeit auf ≥10 km nicht beeinträchtigt
B: Durchgängigkeit beeinträchtigt (5 bis 10 km)
C: Durchgängigkeit unterbrochen (< 5 km)