Nymphenfledermaus

Myotis alcathoe von Helversen & Heller, 2001

Natura 2000: Anhang IV
Rote Liste Deutschland: 1 - vom Aussterben bedroht
Rote Liste Sachsen-Anhalt: 2 - stark gefährdet

Karte: Von der Art besiedelte Messtischblattquadranten Gesamtdatenbestand LAU, Zeitraum 2001-2023, vgl. Detailkarte

Die Nymphenfledermaus ist im südwestlichen Randbereich von Sachsen-Anhalt verbreitet. Die Erfassungen reichen dabei vom Harz über das Harzer Vorland, das Saale-Unstrut-Triasland bis zum Zeitzer Forst. Zwischen 2001 und 2023 waren 37 MTB in Sachsen-Anhalt von der Nymphenfledermaus besetzt und von 2001 bis 2018 wurde die Art in über 40 FFH-Gebieten (inkl. Pufferbereichen) nachgewiesen. (TROST & VOLLMER 2018)

Die Nymphenfledermaus ist eine der kleinsten Myotis-Arten in Europa. Sie ist in der Größe der Kleinen Bartfledermaus gleichzusetzen und mit dieser sowie mit der Großen Bartfledermaus relativ leicht zu verwechseln. Genetische Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass die Arten keine nahe Verwandtschaft verbindet. (DIETZ et al. 2016)

Die charakteristischen Lebensräume der Nymphenfledermaus sind mit Laubbäumen bestandene Bachläufe, Hartholzauen und Bergwälder (DIETZ et al. 2016). Dies spiegelt sich auch in den bisherigen Erfassungen der Art in Sachsen-Anhalt wieder: Sie wurde überwiegend in den kollinen und kontinental getönten Lagen des Südharzes, im Nordharz bei Blankenburg im Birkental und bei Ballenstedt im Siebersteinstal, am Hornburger Sattel im NSG „Othaler Wald“, im Ziegelrodaer Forst, am Rand der Querfurter Platte im NSG „Müchelner Holz“, im NSG „Bodetal“ in der Finne bei Marienthal und im Zeitzer Forst nachgewiesen. Die höchst gelegenen Nachweise gelangen im Harz im Graubachtal bei Stolberg in 435 m ü. NN sowie im Mittelharz im Bodetal bei Rübeland in 440 m ü. NN am Krockstein und am Weißen Stahlberg. All diese Gebiete sind durch alte Laubwaldbestände mit Traubeneichen und Hainbuchen geprägt. (ARBEITSKREIS FLEDERMÄUSE SACHSEN-ANHALT e.V. 2009)

Reproduktionsnachweise wurden u.a. im NSG „Othaler Wald“, im Ziegelrodaer Forst, im Birkenthal bei Blankenburg, im Schönbachtal bei Wettelrode und im NSG Bodetal bei Thale erbracht. Durch telemetrierte Weibchen bei Wettelrode im Südharz und im NSG „Othaler Wald“ wurde festgestellt, dass die Nymphenfledermaus Tagesquartiere hinter Borken und in Buntspechthöhlen zwischen ca. 7 bis 15 m Höhe nutzt. Die Art jagt über kleinen Bächen, über Wildschweinsuhlen, in Hängen der Täler sowie in Baumkronen. (ARBEITSKREIS FLEDERMÄUSE SACHSEN-ANHALT e.V. 2009)

Erfassung der Verbreitung

Um das Verbreitungsgebiet der Art in Sachsen-Anhalt sowie dessen mögliche Veränderungen erfassen zu können, werden alle Präsenznachweise (z.B. aus gezielten Kartierungen) gesammelt und auf Basis des 10-km-LAEA-Rasters dargestellt. Als Verbreitungsgebiet gilt dann die gesamte Fläche der „positiven“ 10-km-Raster, d.h. mit mindestens einem aktuellen Präsenznachweis. Die Erfassung der Nachweise erfolgt laufend, die Auswertung zum Ende des jeweiligen Berichtszeitraumes.


FFH-Stichprobenmonitoring

Die Nymphenfledermaus wurde erst 2001 als eigene Art erkannt und im Jahr 2007 das erste Mal für Deutschland nachgewiesen. Es existiert bisher kein Bewertungsschemata, da die Kenntnisse zu ihrer Ökologie noch zu lückenhaft sind.

Derzeit umfasst die Gebietskulisse des FFH-Monitorings für die Nymphenfledermaus 3 Monitoringgebiete (=Stichprobenflächen) in den Landkreisen Burgenlandkreis und Mansfeld-Südharz.

In der nachfolgenden Karte sind die Monitoringgebiete eingezeichnet. In der anschließenden Tabelle werden die Flächen noch einmal mit weiteren Informationen zur genauen Lage aufgeführt.

STPE-Nr.OrtLandkreisBiogeogr. Region
ST_MAMM_MYOTALCA_01Waldbereiche Gipskarst Südharz bei QuestenbergMansfeld-SüdharzKontinental
ST_MAMM_MYOTBRAN_02Waldbereiche Gipskarst Südharz bei WettelrodeMansfeld-SüdharzKontinental
ST_MAMM_MYOTALCA_03Waldbereiche zwischen Bad Bibra und EckartsbergaBurgenlandkreisKontinental