Scharlachroter Plattkäfer

Cucujus cinnaberinus (Scopoli, 1763)

Natura 2000: Anhang II, Anhang IV

Karte: Von der Art besiedelte Messtischblattquadranten Gesamtdatenbestand LAU, Zeitraum 2001-2023, vgl. Detailkarte

Der Scharlachrote Plattkäfer besiedelt Weichholzauen, Hartholzauen und Bergmischwaldgesellschaften an Fluss- und Bachläufen. Darüber hinaus ist die Art auch in weniger hochwertigen Lebensräumen, wie zum Beispiel in naturfernen Auwaldresten mit Hybridpappelkulturen und in Beständen mit wenig Totholz, anzutreffen. Die xylobionten Käfer leben unter der Rinde von absterbenden oder toten Laubbäumen, wobei Pappeln, Ahorn, Buchen, Rosskastanien und Eichen bevorzugt angenommen werden. (BUSSLER 2002, HORAK et al. 2010)

Seit dem Jahr 2001 wurde von dem Scharlachroten Plattkäfer in Sachsen-Anhalt lediglich ein Nachweis aus einem MTB erbracht. Die Art wurde im Naturraum „Elbe-Mulde-Tiefland“ (D10) östlich von Wittenberg dokumentiert.

Erfassung der Verbreitung

Um das Verbreitungsgebiet der Art in Sachsen-Anhalt sowie dessen mögliche Veränderungen erfassen zu können, werden alle Präsenznachweise (z.B. aus gezielten Kartierungen) gesammelt und auf Basis des 10-km-LAEA-Rasters dargestellt. Als Verbreitungsgebiet gilt dann die gesamte Fläche der „positiven“ 10-km-Raster, d.h. mit mindestens einem aktuellen Präsenznachweis. Die Erfassung der Nachweise erfolgt laufend, die Auswertung zum Ende des jeweiligen Berichtszeitraumes.


FFH-Stichprobenmonitoring

Das FFH-Stichprobenmonitoring des Scharlachroten Plattkäfers richtet sich nach den bundesweit gültigen Methodenstandards in BfN & BLAK (2017). Die Bewertung des Erhaltungszustands einzelner Monitoringgebiete resultiert aus Teilbewertungen der Kriterien „Zustand der Population“, „Habitatqualität“ und „Beeinträchtigungen“.

Die Populationsgröße wird in einem Untersuchungsjahr pro Berichtsperiode (6-Jahreszeitraum) mit einer Begehung entlang von Transekten in potenziellen Habitaten zwischen März bis Dezember (unter Aussparung der Verpuppungsphase von Anfang Juli bis Anfang September) ermittelt. Zur Bewertung des Zustandes der Population wird der Anteil der besiedelten Transektstrecke, bzw. Probeflächen mit Nachweis, herangezogen.

Die Bewertung der Habitatqualität und Beeinträchtigungen erfolgt je Berichtsperiode einmalig anhand der folgenden Unterkriterien:

Habitatqualität:

  • Laubholzanteil: Bergmischwald/Flusswälder
  • Laubholzanteil: Auwald/Hybridpappelpflanzungen
  • Auwald/Hybridpappelpflanzungen: Flächengröße
  • Totholzangebot
  • Starktotholz (liegend und stehend, BHD > 50 cm)
  • Anteil Altholz bruttauglicher Baumarten
  • Verbundsituation der Habitate im Auwald

Beeinträchtigungen

  • Selbstwerbung
  • Fallenwirkung von Lagerholz
  • Weitere Beeinträchtigungen