Monitoring häufiger Brutvogelarten

Das Monitoring häufiger Brutvögel (MhB) wird durch den Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) koordiniert und liefert bundesweite Bestandstrends für derzeit 99 Vogelarten. Diese umfassen alle Arten mit mehr als 100.000 Brutpaaren (Ausnahme: Uferschwalbe und Lachmöwe) und rund die Hälfte der Arten mit mehr als 10.000 Brutpaaren.

Das Monitoring findet auf 1 km² großen, vom Statistischen Bundesamt gezogenen Probeflächen statt. Die insgesamt 2.637 Probeflächen wurden per Zufall repräsentativ für Deutschlands Landschaften und sechs Hauptnutzungstypen festgelegt.

Die Erfassung erfolgt entlang einer ca. 3 km langen Route nach der Methode der Linienkartierung: Beim Begehen der Route werden alle Individuen aller Vogelarten erfasst, die auf der Probefläche oder in unmittelbar angrenzenden Bereichen beobachtet werden. Alle Beobachtungen werden möglichst genau mit Artkürzel und einem Verhaltenssymbol in einer Tageskarte verortet. Es finden für jede Probefläche vier Begehungen in definierten Zeiträumen zwischen dem 10. März und 20. Juni statt. Nach der letzten Begehung werden die Ergebnisse der Tageskarten in einzelne Artkarten übertragen, wobei eine Abgrenzung der Reviere erfolgt.

Das MhB liefert Informationen zur regionalen, nationalen und internationalen Bestandsentwicklung von häufigen Brutvögeln. Darüber hinaus kann der Einfluss verschiedener Faktoren auf die Artenvielfalt analysiert werden: Das Monitoring stellt eine Datenbasis bereit, auf deren Grundlage beispielsweise die Auswirkungen von Landnutzung und Klimawandel untersucht werden. Dabei finden die Ergebnisse Eingang sowohl in nationale als auch internationale Indikatorensysteme.

Der DDA freut sich über alle Vogelbegeisterten, die beim Monitoring helfen wollen. Dabei stellt das Monitoring häufiger Brutvogelarten die „Königsdisziplin“ unter den avifaunistischen Untersuchungen dar: Die Kartierenden müssen in der Lage sein, alle auf einer Probefläche vorkommenden Vogelarten optisch und akustisch sicher zu bestimmen. Darüber hinaus ist es wichtig, auch bei mitunter hohen Vogeldichten in Wäldern oder Siedlungen nicht den Überblick zu verlieren.

Wenn Sie das MhB unterstützen möchten, finden Sie auf der Internetseite des DDA eine Übersicht der noch freien Probeflächen: Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA)